1. Heimabende fanden zunächst im Gastraum einer Wirtschaft (Hubert, Langestr.) oder in der Wohnung eines Bundesbruders statt.
  2. Dank des Entgegenkommens der Klöckner-Bergbau Victor-Ickern AG konnten wir den Eingang eines Bunkers in der Bachstraße für unsere Heimabende nach Instandsetzung dieser Räume (Tür, Elektroanschluss durch Klöckner) ausbauen und benutzen. Für unsere Pfadfindergruppe in Ickern versuchten wir vergeblich, einen Luftschutzbunker als Pfadfinderheim einzurichten. Nach einem Jahr, zum Teil intensiver Arbeit mit Hammer und Meißel usw., gaben wir das Vorhaben auf.
  3. Aus den bisherigen Erfahrungen mit der Heimsuche entschlossen wir uns im Roverkreis, ein eigenes Heim zu bauen. Ich war zu der Zeit in der Grundstücksverwaltung der Klöckner-Werke beschäftigt und Dank der Aufgeschlossenheit meines Chefs und der Unternehmensführung konnte ich ein passendes Grundstück in einem Wald für unser Vorhaben bekommen. Das hört sich jetzt so leicht an, aber lässt nicht erahnen, welche Bemühungen dahintersteckten.
  4. Über 1 Jahr intensiver Vorbereitungen waren erforderlich, um Bauplanung und Finanzierung sicherzustellen. Wie viel Behördengänge nach Castrop und Essen, wie viel Bittgesuche bei Industriebetrieben zur Finanzierung des Projektes ich in meiner Freizeit oder in Urlaubstagen dabei machen musste, kann ich nicht zählen. Aber wir hatten ein gutes Grundstück, jetzt musste auch das Heim her.
  5. In der Vorbereitungsphase wurde am 03.09.1953 auch der eingetragene Verein als Stamm Nordlicht e.V. gegründet, der Voraussetzung für die Überschreibung des Grundstückes sowie der Finanzierung des Heimes war.
  6. Im Herbst 1952 begannen die ersten Baumfällaktionen. Richtig los ging es aber erst 1954, Ausschachtungsarbeiten, Fundament erstellen, Keller hochmauern. Dank der Hilfe eines Rauxeler Bauunternehmers wurde für uns kostenlos die Kellerdecke erstellt. Wir hatten bei unseren Rovern einen Bauleiter eines Bauunternehmens, der die Bauausführung überwachte, auch immer wieder für Baumaterial sorgte und selbst beim Mauern mit seinen Kollegen Hand anlegte. Eine tolle Gemeinschaftsarbeit! 1956 wurde das Richtfest gefeiert. Jetzt begannen bald die Innenarbeiten. Mein Bruder Heinz war Heizungsinstallateur, er legte Heizung-, Kalt- und Warmwasserleitungen. Die anderen Rover tapezierten und sorgten für die Anstreicherarbeiten.
  7. Die feierliche Einweihung unseres Heimes erfolgte im Beisein verschiedener befreundeter Pfadfindergruppen, vieler Eltern unserer Pfadfinder und als Ehrengast der Oberbürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel.

 

Mit der Übergabe des fertiggestellten Heimes endete auch meine aktive Pfadfinderzeit. Ich war seit 1956 verheiratet und wurde im Beruf mit neuen Aufgaben betraut, die mir kaum mehr Zeit für andere Aktivitäten ließ. Ein neuer Stammesführer wurde gewählt.

 

Otto Bremm

 

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